Bildquelle: Entertainment Weekly (s.u.)
Schon seit vielen Jahren träumt uns Hollywood vor, wie Virtual Reality in einer nahen oder fernen Zukunft verwendet werden könnte: Egal ob als Mittel zur Flucht aus der Realität, als vorgetäuschte Wirklichkeit oder auch als Übungsraum für Kampftrainings.(1)
Dabei handelt es sich um Filme, in denen Technologien etabliert werden, die es ermöglichen, in eine künstliche (Spiel)welt, eine Traumlandschaft oder in Realaufnahmen zu entfliegen. Die in der Filmwelt dargestellten Technologien reichen von Head Mounted Displays, Motion Tracking-Anlagen, haptischen Systemen mit Handschuhen oder Anzügen bis hin zu Konsolen oder Imagecapture.(2)
Im kommenden Jahr 2018 startet nun ein neuer Film über Virtual Reality in den Kinos weltweit; von keinem Geringeren als Steven Spielberg. „Ready Player One” ist eine Adaption des gleichnamigen Bestseller-Romans von Ernest Cline. Der Film spielt im Jahr 2045, in dem die junge Generation „The Missing Millions” die meiste Zeit in einer VR-Welt mit dem Titel „The Oasis“ verbringt. Als deren Erfinder James Halliday verstirbt, bietet er seine VR-Welt und sein Vermögen demjenigen an, der ein besonderes „Easter Egg“ zu finden vermag. Tye Sheridan (bekannt etwa aus Terrence Malicks The Tree of Life) spielt einen Gamer namens Wade Watts, der den ersten Clue entdeckt und sich auf die Suche nach dem „Easter Egg” begibt.(3) „Ready Player One“ erscheint am 30. März 2018 in Großbritannien, den USA und Australien und startet am 5. beziehungsweise 6. April in Deutschland und Österreich.
Virtual Reality ist schon seit vielen Jahren ein gängiges Thema in filmischen Science-Fiction-Beiträgen. Die Entstehung solcher Arbeiten entwickelte sich im Grunde parallel zu realen technologischen Entwicklungen. So kamen die ersten Filme, die VR-Technologien behandelten, in den frühen 1980er Jahren auf den Markt – zum selben Zeitpunkt, als die Fortschritte der Computertechnik die Forschung an kostengünstigeren VR-Technologien ermöglichten. „Tron“ (1982) war einer der ersten Filme, in denen eine virtuelle Realität Haupthandlungselement war. So wurden die Main Characters aus der realen in eine virtuelle Welt innerhalb eines Computers gesogen.
Mit dem Aufschwung von VR-Technologien in Spielhallen kam in den 1990er Jahren schließlich eine große Anzahl weiterer Filme auf, die eben jene darstellten; „Matrix“ (1999) ist hierbei einer der bekanntesten. Doch auch 4 Jahre zuvor erschien ein Film mit Keanu Reeves in der Hauptrolle: „Johnny Mnemonic” (1995), basierend auf dem gleichnamigen Roman von William Gibson. Dieser bietet nicht nur eine Menge an Science-Fiction-Elementen, sondern auch einen eigenen Sci-Fi-Slang und erfundene Technologien. Besonders auffällig ist, dass die VR-Ausrüstung optisch der heutigen sehr ähnelt.
„Matrix“ bleibt jedoch der Vorzeigefilm, wenn es um die Darstellung von VR geht. Die Matrix selbst ist darin eine einzig virtuelle Umwelt: Nicht mit dem Ziel der selbstbestimmten Realitätsflucht, sondern zur von Robotern kontrollierten Versklavung der Menschheit, der als kollektives VR-Erlebnis eine ganze Welt vorgegaukelt wird.
Die neue Popularität von Filmen über virtuelle Realitäten geht leicht parallel mit dem Durchbruch des Oculus Rift Projekts 2012 einher. Im Film „The Congress” (2013) spielt Robin Wright (House of Cards) sich selbst. In dieser dunklen Zukunftsvision lässt sich Wright von einem Hollywood-Studio einscannen, um in der Zukunft weitere Verdienstmöglichkeiten zu sichern: Ihr jünger gerechnetes Abbild soll, so der Plan, in virtuell generierten Filmen mitspielen. Ein dystopischer Blick also auf neue technische Möglichkeiten und die daraus resultierende Kommerzialisierung von Persönlichkeit.
Wirft man einen Blick auf die Richtung, in die sich technologische Trends entwickeln, so lässt sich erkennen, dass einiges davon durchaus schon in Filmen aufgegriffen wurde – wenngleich viele filmische Darstellungen wohl auch noch auf lange Sicht Zukunftsmusik bleiben werden. Noch nicht jeder oder jede kann sich heute vorstellen, dass in naher Zukunft die breite Masse im Alltag viele Stunden mit VR-Produkten verbringen wird; doch darf man nicht vergessen, dass vor dem Durchbruch des iPhones im Jahr 2007 die Wenigsten der festen Überzeugung waren, dass Smartphones einmal eine derartig alltägliche und große Rolle einnehmen würden. Technologien, die die Art und Weise, wie wir in der realen Welt arbeiten, kommunizieren, spielen und allgemein Content genießen, verändern, sind nicht etwa nur fiktive Teile utopischer Sci-Fi-Filme – sie sind Realität.(4)
Weitere Filme mit und über VR finden sich hier:
http://www.imdb.com/list/ls069539389/
https://www.ranker.com/list/best-virtual-reality-movies-list/all-genre-movies-lists